Ich bin toll!

Tssss, was ist das denn bitte für eine Überschrift? Jetzt ist sie durchgeknallt, oder?

Vielleicht ein bisschen, aber vielmehr ist es ein Versuch der Selbsttherapie! Normalerweise sehe ich nämlich vor allem die Dinge, die noch nicht so sind, wie ich sie gerne hätte. Das liegt zum einen an meiner Art (ist so), aber auch in der Natur der Dinge: Den ganzen Plastikberg, den ich nicht mehr verursache, den kann ich nämlich gar nicht sehen, der ist nicht da. Ich sehe aber das, was immer noch in meinem gelben Sack landet. Genauso ist das beim Restmüll. Und auch sonst sehe ich in der Wohnung naturgemäß all das, was noch da ist – und nicht den ganzen Kram, den ich ausgemistet, mühsam verkauft oder verschenkt habe.

Deshalb habe ich beschlossen, mich heute mal selbst zu loben, und mir all das ins Bewusstsein zu rufen, was schon supergut läuft und was anders ist im Vergleich zu früher.

Hier meine Liste:

  • Ich hinterfrage anders als früher wirklich jeden Einkauf. Ich weiß nicht, wieviele Kleidungsstücke, Schminksachen, Dekostückchen, aber auch Lebensmittel ich gar nicht erst gekauft habe.
  • Ich hinterfrage stärker die Herkunft meiner Produkte. Ist es bio, fairtrade, nachhaltig?
  • Ich nutze keine Plastiktüten mehr. Wenn ich keine Tüte dabei habe, finde ich andere Wege.
  • Ich nehme die Dinge, die mich umgeben, bewusster wahr. Deshalb nutze (oder verbrauche) ich sie bewusster (oder trenne mich schneller von denen, die mich stören).
  • Ich achte besser auf die Dinge, die ich besitze. Kümmere ich mich um sie, umsorge sie besser, pflege oder repariere sie.
  • Ich kaufe kaum noch online. Zum einen wegen der ganzen Verpackung, die dabei anfällt, zum anderen, weil ich den Handel vor Ort bewusst unterstützen will.
  • Ich kriege kaum noch Werbung, weil ich sie aktiv abbestellt habe.
  • Ich nutze Papier konsequent doppelseitig. Im Drucker sowieso, aber auch die Rückseiten von alten Sachen als Schmierpapier, To-Do-Listen, Einkaufslisten…
  • Ich nutze Duschseife statt Duschgel
  • Ich wasche meine Haare mit festem Shampoo.
  • Ich habe viel weniger Schminkzeug (Ich habe mich noch nie viel geschminkt, aber habe trotzdem viel öfter mal zugegriffen im Laden. Jetzt habe ich nur noch das, was ich wirklich nutze.) und sonstigen Beautykram.
  • Ich kaufe Gemüse und Obst nur noch unverpackt.
  • Fleisch und Wurst packt mir der Metzger in meine eigenen Dosen.
  • Ich kaufe regelmäßig bewusst unverpackt ein, wenn es auf dem Weg liegt, nutze ich die entsprechenden Läden.
  • Ich bügle die Hemden selber, statt sie in die Reinigung zu bringen.
  • Ich bewege ich bewusster, gehe öfter zu Fuß, vermeide wenn möglich auch das Auto. Vor allem Flugreisen hinterfrage ich 3mal vor dem Buchen und fliege wirklich nur, wenn es anders keinen Sinn macht (was aber vorkommt).
  • Ich schalte viel öfter Geräte wirklich aus und vermeide die Stand-by-Funktion.
  • … (irgendwas habe ich sicher vergessen)

Da gibt es immer noch einige Baustellen, die offen (oder in Schränken versteckt) sind, aber von denen rede ich heute nicht. Ich finde nämlich, ich mach das schon ziemlich gut. Ich bin toll!

Und Ihr? Ihr seid auch toll!

7 Kommentare zu „Ich bin toll!

  1. Das macht einen beachtlichen Unterschied, ein großer Müllberg blieb der Welt erspart, und durch das bewusste Einkaufen gehst du dabei quasi jedes Mahl zur Wahl. Wir leben ja in einer Demokratie, jedes Mal, wenn wir was kaufen, ist Wahl.
    Also von mir ein großes Danke! ❤

    Vor allem noch die Frage: hast du Spaß an deinem neuen bewussteren Lebenststil? Hat sich dein Leben dadurch verbessert? Wenn ja (bei mir ist das so): Alles ist gut und wächst organisch weiter.

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  2. Du bist toll!

    Wir sind auch toll! Manchmal mehr, manchmal weniger.
    Durch unseren vier Monate alten Minimenschen klappt nicht mehr alles so wie vorher, man muss doch mal im Supermarkt verpackte Wurst kaufen, weil man vorm Wochenmarkt nicht ausgiebig geplant hat. Aber vor allem das Umdenken ist bei uns sehr weit voran geschritten! Neulich, als wir zwei Packungen Wurst zu Hause hatten, sagt der Mann im Haus: Ich bin unzufrieden, wir haben so viel Müll im Kühlschrank. 🙂 🙂 🙂 Das hat mich so gefreut! Und auch den Stoffwindeln gegenüber war er am Anfang skeptisch. Aber wenn wir mal nicht rechtzeitig gewaschen haben und deswegen einen ganzen Tag Wegwerfwindeln nutzen, ist er immer ganz traurig 😉

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  3. Das hast du sehr schön geschrieben! Ich denke mir auch oft, dass noch kein Zerowastler vom Himmel gefallen ist und man nicht alles auf einmal schaffen kann. Wie du so richtig sagst muss man auch sehen, was man bereits geschafft hat und das auch für sich selbst anerkennen!
    Danke für den tollen Beitrag, du bist toll;)

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    1. Hallo
      Ich denke man muss auch nicht alles schaffen. Schliesslich sind wir ja nicht für alles verantwortlich. Ein schlechtes Gewissen muss niemand haben, der sich bemüht aus eigenem (Frei)willen zur Verbesserung der Welt beizutragen;-) Ausserdem sind wir ja auch nur Menschen.

      Liebe Grüsse
      Unknown

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  4. Hallo
    Ich finde es super was Du machst oder eben nicht mehr machst. Ich habe mich vor einer Weile auch entschieden weniger zu konsumieren. Um ehrlich zu sein, es geht mir auch ums Geld sparen;-) Ich hatte auch etwas Übergewicht, da ich mehr Kalorien zu mir genommen habe als ich brauche. Nun gehe ich in der Mittagspause nicht mehr ins Restaurant essen, trinke nur noch Hahnenwasser und im Büro schwarzen Instantkaffe (anstatt Nesspresso) und nehme Essen von zuhause mit oder kaufe mir bewusst ein bescheidenes Mittagessen im Supermarkt, was einiges an Kreativität erfordert. Ich esse seither erstens weniger, zweitens vielfältiger, drittens gesündere Nahrungsmittel und viertens weniger und kleinere Portionen Fleisch. Zuhause achten wir mehr darauf weniger Nahrungsmittel wegzuwerfen. Was weggeworfen wird geht mit der Grünabfuhr. Tatsächlich habe ich bereits einige Kilos abgenommen und viel Geld gespart. Das Problem mit dem Verpackungsmüll habe ich jedoch noch nicht gelöst, beschäftigt mich jedoch ebenfalls.

    Liebe Grüsse
    Unknown

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  5. „Fleisch und Wurst lasse ich mir von MEINEM METZGER einpacken“…Au weia! – angesichts der hier präsentierten political super correctness geht Fleisch essen einfach überhaupt nicht, indem es die übrigen Weltverbesserungsversüchlein tausendfach konterkariert und „schluckt“. Gründe? – als bekannt vorausgesetzt, im Stand der ehrlichen Naivetät: googeln.

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